Paulinerkloster

Die Klosteranlage, im Volksmund auch "Ödes Kloster" oder "Einsiedelei" genannt, ist außerhalb der Ortschaft in freiem Gelände stimmungsvoll gelegen.

Die 1475 von Ulrich I. für die Pauliner, einem heute noch in Europa weit verzweigten Orden, gestiftete Klosteranlage war in ihrer wechselvollen Geschichte von andauernden Besitzstreitigkeiten geprägt. Erst nach erfolgter Einigung mit der Familie Esterhazy im Jahre 1667 beruhigte sich die Situation. Im Zeitraum 1743 - 1762 unter Berücksichtigung des mittelalterlichen ruinösen und reduzierten Baubestandes entstand das heutige Erscheinungsbild. 1782 wurde das Kloster im Zuge der Josephinischen Klosterreform aufgelöst. Das seit 1836 unbewohnte Kloster wurde in der Folge nur notdürftig repariert; Pläne einen Orden wieder anzusiedeln scheiterten letztendlich an widrigen Umständen. Erst 1925 erfolgte eine Generalsanierung, bei der im ehem. Refektorium eine Lourdesgrotte errichtet wurde. In den Jahren 1982 - 1986 wurde das sehr ruinöse Kloster einer weiteren Gesamtrestaurierung unterzogen.
Die kleine spätgotische Klosteranlage besteht aus drei aneinandergereihten Baukörpern: einer kleinen Kapelle des 14. Jh. im Norden, der um 1475 erbauten Klosterkirche im Süden und einem dreigeschossigen Verbindungstrakt, der 1743 über dem ehem. Refektorium und der Sakristei errichtet wurde. In ihrer Grundrisskonzeption ist die Klosteranlage in Baumgarten annähernd identisch mit dem Gründungsbau des einige Jahre früher entstandenen Paulinerklosters von Stadtschlaining.
Künstlerisch wertvoll stellt sich die qualitätvolle, einheitliche Barockausstattung der Klosterkirche von 1762 dar, der laut urkundlicher Überlieferung, dem sog. Eremitenprotokoll, von Klosterbrüdern, v.a. von Romuald Laschak geschaffen wurden. Besonders die reichhaltige Gestaltung des Hochaltares, die den gesamten Chorschluß einnimmt, zeigt eindrucksvoll die Kreuzigung Christi mit dazugehörigem Figurenprogramm eingebunden in eine szenische Darstellung der Stadt Jerusalem. Es handelt sich um Stein bzw. Stuckaltäre, die einer anlässlich der Restaurierung erfolgten eingehenden Untersuchung eine ursprüngliche Weißfassung ergab und erst im 19 .Jh die Polychromie erhielt. Ebenso nennenswert sind die an der Westfassade in Figurennischen befindlichen Statuen von Ordensheiligen, die nach Aufzeichnungen von dem regional tätigen Ödenburger Künstler Nikolaus Minich stammen.
Innerhalb des Klostertraktes wurde die ehem. Kapelle, später als Kapitelsaal genutzt; die ehem. Mönchszellen sind beinahe unversehrt erhalten geblieben und bezeugen eindrucksvoll die bescheidene Lebensform der Eremiten und des klösterlichen Lebens.
(Quelle: Bundesdenkmalamt)

Besucher/innen

Das Paulinerkloster Baumgarten ist beliebtes Wallfahrts- und Ausflugsziel.
Wünschen Sie eine Führung durch das Kloster, so rufen Sie am besten den Pfarrmoderator von Baumgarten und Draßburg, Herrn Mag. Johann Karall, unter der Telefonnummer 02686/2267 an.

Gleich hier im Anschluss einige Impressionen des bedeutendsten kirchlichen Denkmales im Bezirk Mattersburg.

Im Gemeindeamt erhalten Sie gerne gegen einen Unkostenbeitrag unseren dreisprachigen (Deutsch, Kroatisch, Ungarisch) Klosterführer

Fotos vom Kloster

Paulinerkloster Baumgarten